Montag, 5. Mai 2014

Seward & Kenai River


Hallo Deutschland!

Am vergangenen Wochenende haben wir deutschen Mädels einen kleinen Roadtrip runter auf die Kenai-Halbinsel gemacht. Unser erstes Ziel war das kleine Hafenstädtchen Seward, ca. 200km südlich von Anchorage. Der kleine Ort hat gerade einmal 3000 Einwohner und wird vom Hafen dominiert. Im Sommer ist der Ort sehr beliebt bei Touristen, sodass deren Zahl die der Einwohner um Vielfaches übersteigt. Im Moment war alles noch im Vorsaison-Modus, viele Hotels haben jetzt erst eröffnet und einige Unternehmen starten ihre Saison erst Ende des Monats. Früher war Seward im Winter der nördlichste, nicht eingefrorene Hafen in ganz Amerika, noch lange bevor Anchorage entstanden ist. Hier war außerdem der ursprüngliche Start des Iditarod bis die Strecke schließlich mit einem Zug erschlossen wurde. Seward liegt an der Resurrection Bay, die den perfekten Ausgangspunkt für Touren in den Kenai Fjords National Park bietet. Schonmal vorweg: Wir hatten einfach Traumwetter, 18-20°C, Sonnenschein und ein leichter Wind. Also wenn ihr uns im Tshirt seht, das haben wir nicht extra für die Bilder gemacht, sondern es war wirklich so warm!

Skye & Ich mit der Resurrection Bay im Hintergrund.
v.r.n.l.: Skye, Magdalena, Daniela, Caro und Ich
Wir Mädels ebenfalls mit der Bucht im Hintergund.
Für Samstag hatten wir uns vorgenommen zum Exit Glacier im National Park zu fahren. Ca. 15 min außerhalb der Stadt führt ein halbstündiger Wanderweg hoch zu der Aussichtsplattform.


Dort oben wehte der Wind dann doch etwas stärker...


Wuhuuuu ich habe den Gletscher sogar berührt!
Ziemlich beeindruckend oder eher erschreckend fand ich es zu sehen, wie sehr der Gletscher in den letzten Jahren geschmolzen ist! Unterwegs gab es ein Schild mit der Aufschrift: Vor 20 Jahren war hier noch der Gletscher. Und von dortaus war es tatsächlich noch ein ganz schönes Stück. Auf dem Bild unten ist das auch nochmal dargestellt: Vor hundert Jahren war der Gletscher z.B. da, wo heute der Parkplatz für den Wanderweg ist. Wenn man das alles so vor sich sieht, triffst es einen doch mehr als Berichte im Fernsehen. Der Nachwelt würde ich gönnen, dass uns der Gletscher noch lange erhalten bliebe, weil es war wirklich ein Naturspektakel!








Der Tag wurde dann mit einem Lagerfeuer am Hostel abgerundet. Weil es ja erst sehr spät dunkel wird, hat es natürlich gedauert bis es so richtig gemütlich wurde, aber ein leckeres Getränk und geröstete Marshmellows über dem Feuer haben den Tag dann perfekt zu Ende gehen lassen.
Am nächsten Morgen wurde sich vom Hostel verabschiedet.

Sonntag sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück zuerst zum Lowell-Point, ebenfalls an der Resurretion Bay, aber diesmal mit Ausblick auf die Stadt.


Von da aus ging es dann weiter zum Kenai River. Dort wollten wir entweder Kanufahren oder raften gehen. Dieser Fluss ist im Sommer einer der meistbesuchtesten Flüsse zum Angeln, hauptsächlich natürlich wegen der Lachse. Auf dem Weg dorthin mussten wir einfach anhalten um die atemberaubende Aussicht zu genießen!







Nach einer kurzen Fahrt sind wir dann in dem kleinen Dorf Cooper Landing angekommen. Dieser Ort lebt ebenfalls vom Tourismus und weil die Saison ja erst in den Startlöchern steht, hatten viele Unternehmen noch nicht offen. Als wir dann kurz vor dem Aufgeben waren, weil alles noch geschlossen hatte,  haben wir doch noch ein schon offenes Rafting-Unternehmen entdeckt. Wenn ich hier von Rafting spreche denkt ihr bestimmt: Bist du verrückt??? Ich kann euch beruhigen: Im oberen Teil des Flusses ist die Strömung extrem ruhig, wir sind also nur ganz gemütlich über den Fluss geschippert. Nachdem ich in Seward schon einen Otter und einen Kojoten gesehen habe, war ich total aufgeregt auf der Rafting Tour hoffentlich noch mehr wilde Tiere zu sichten, wir haben natürlich alle auf einen Bären spekuliert! (Leider ohne Erfolg...)
Obwohl der Fluss von dreckig braunem Gletscherwasser gepseist wird, hat er eine einzigartige türkis-grüne Farbe.Das liegt daran dass das Gletscherwasser erst durch den Kenai Lake fließt, in dem sich alle diese Partikel auf den Boden absetzen und nur das saubere Wasser in den Fluss an sich weiterfließt. Wenn es diesen See also nicht gäbe, wäre der Fluss dreckig und es würde nicht ein Lachs dort hinkommen.






Ein bisschen vom Wildlife haben wir dann aber doch gesehen:



Der Wappenvogel von den USA: der Weißkopfseeadler

Außerdem noch ein Bibernest, die Bewohner haben sich aber leider nicht blicken lassen.


Mein Highlight war jedoch dieser Elch, den wir dabei erwischt haben, wie er den Fluss durchquert hat. Sogar unser Guide war davon beiegeistert, denn sowas sieht auch er nicht alle Tage.


Eric, unser Guide

Nach knapp drei Stunden auf dem Fluss sind wir alle heil und trocken wieder an Land angekommen. Diese Bootstour war wirklich jeden Dollar wert. Eric hat uns seine spannenden Bärengeschichten erzählt, da war ich dann doch froh, dass wir keinem begegnet sind.

Dieses Wochenende war wirklich unvergesslich! Da vergisst man den Stress von der Arbeitswoche doch ganz einfach. Ich kann nur immer wieder betonen, wie wunderschön Alaska ist und wie sehr ich mir wünschen würde, dass die Bilder der Realität gerecht würden. Oder noch viel mehr: dass ich es euch alles in echt zeigen könnte! Ende des Monats kommt mein lieber Bruder Marius mich endlich besuchen, da könnt ihr euch wieder auf tolle Bilder hier auf dem Blog freuen.
Wie immer hoffe ich, dass es euch Spaß gemacht hat zu Lesen und dass euch gefällt, was ihr seht!
Bis zum nächsten Mal,
Melina!


P.S.: Hier noch der Link zu einem Video, das ich zusammengeschnitten habe, als Skye und Ich zusammen in Eureka zum Snowmachining waren. Enjoy!
Snowmachining